Watt soll dat jetzt?

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Wie es zu der Idee „Natürlich Hambach“ gekommen ist

Die Idee, den Tagebau Hambach zu fluten, klingt im ersten Moment einfach: Wasser rein, See fertig, Problem gelöst. Aber wenn man genauer hinsieht, zeigt sich schnell, dass dieses Vorhaben alles andere als einfach ist – geschweige denn nachhaltig oder sinnvoll.

Warum die Flutung des Tagebaus Hambach ein Problem ist

1. Ein See voller Hürden
Eine Flutung würde nicht über Nacht geschehen. Ganze 30 bis 40 Jahre soll es dauern, bis der Tagebau vollständig geflutet ist. Und das in einer Zeit, in der der Klimawandel Wasser zu einem immer knapperen und wertvolleren Gut macht. Was passiert in diesen Jahrzehnten? Die riesige Fläche des Tagebaus bleibt ungenutzt – ohne Arbeitsplätze, ohne wirtschaftliche Impulse. Das ist nicht nur eine verlorene Chance für die Region, sondern auch eine immense Belastung für die Umwelt.

2. Grundwasserprobleme
Der Tagebau hat über Jahrzehnte das Grundwasser abgesenkt. Nun müsste dieses Wasser zurückgeführt werden, doch das bringt erhebliche Risiken mit sich:

  • Überschwemmungen: Der ansteigende Grundwasserspiegel könnte benachbarte Gebiete überfluten.
  • Vergiftetes Wasser: Schadstoffe wie Schwermetalle und Sulfate, die im Boden des Tagebaus schlummern, könnten freigesetzt werden und das Wasser kontaminieren. Das würde teure Filter- und Reinigungssysteme erfordern.

3. Ein See ohne Zukunft?
Auch wenn die Flutung irgendwann abgeschlossen ist, bleibt fraglich, ob der See wirklich die erhofften wirtschaftlichen Impulse bringt. In einer vom Klimawandel geprägten Zukunft könnten sinkende Wasserstände oder schlechte Wasserqualität eine touristische Nutzung erschweren. Ein „touristischer Magnet“ bleibt also eine unsichere Wette – mit ungewissem Ausgang.

4. Ein verlorener Raum für Jahrzehnte
Während der Flutung liegt die Fläche brach. Das bedeutet:

  • Keine Arbeitsplätze.
  • Keine wirtschaftliche Nutzung.
  • Keine ökologischen Fortschritte.

Angesichts dieser Probleme wurde klar: Es muss eine bessere Lösung geben.

Die Idee „Natürlich Hambach“

Statt den Tagebau einfach zu fluten und auf eine ungewisse Zukunft zu hoffen, stellt „Natürlich Hambach“ eine transformative Vision vor. Warum sollten wir eine Fläche, die riesige Potenziale birgt, jahrzehntelang brachliegen lassen, wenn wir sie nachhaltig nutzen können?

1. Gewächshäuser und Landwirtschaft
Statt Wasser einzuleiten, könnten die Terrassen des Tagebaus für innovative Landwirtschaft genutzt werden. Gewächshäuser mit Glas-Glas-Solarmodulen produzieren nicht nur Lebensmittel, sondern auch Energie. Bis zu 80.000 neue Arbeitsplätze könnten so in Landwirtschaft, Forschung und Logistik entstehen.

2. Erneuerbare Energien
Mit Solar-, Wind- und Speichersystemen könnte Hambach ein Leuchtturmprojekt für erneuerbare Energien werden. Statt Wasser zu verschwenden, würde die Energie dort produziert, wo sie gebraucht wird – in der Region und für die Gewächshäuser.

3. Forschung und Innovation
Hambach könnte zu einem Innovations-Hub werden. Kooperationen mit Universitäten und Unternehmen könnten neue Technologien im Bereich Landwirtschaft, Energie und Kreislaufwirtschaft hervorbringen.

4. Renaturierung und Erholung
Teile des Tagebaus könnten renaturiert werden, um neue Lebensräume für Tiere zu schaffen und die Umgebung für die Menschen attraktiver zu machen. Grünflächen und Naherholungsgebiete können die Region aufwerten – nachhaltig und ohne die Risiken einer Flutung.

Warum „Natürlich Hambach“?

Die Idee ist klar: Statt auf ein fragwürdiges Flutungsprojekt zu setzen, das möglicherweise mehr Probleme schafft als löst, bietet „Natürlich Hambach“ eine Lösung, die sofort wirtschaftlich, ökologisch und sozial wirkt. Es ist ein Plan, der Mut braucht – aber vor allem Vision und Entschlossenheit. Und genau das wollen wir mit diesem Projekt zeigen: Eine bessere Zukunft ist möglich, wenn wir sie gemeinsam gestalten.


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